Zeitraum

Nov 2022-Mai 2023

Kooperationspartner

Jugendamt, Unterausschuss Hilfen zur Erziehung (HzE), Einrichtungen und Maßnahmen des Bereiches Hilfen zur Erziehung (z.B. Wohngruppen)

Idee

Der Unterausschuss HzE, sowie das Jugendamt Erfurt streben eine Jugendbeteiligung im Rahmen des Fortschreibungsprozesses des Jugendhilfeplanes Hilfen zur Erziehung 2024-2028 an, für welchen BÄMM! angefragt wurde.

Zielstellung

  • Mit dem Projekt wurde Jugendbeteiligung im Rahmen des Fortschreibungsprozesses Jugendhilfeplanung HzE 2024-28 gewährleistet. Dabei galt es junge Menschen einzubeziehen, die Erfahrungen mit Maßnahmen und Angeboten des HzE Bereiches gemacht haben.
  • Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bekamen in einem Zeitraum von ca. 2-3 Monaten die Möglichkeit, eigene Bedarfe, zu äußern und diese als Ideen für die Maßnahmeplanung gezielt anzubringen. Dabei wurden die Methoden den unterschiedlichen Altersstufen und Zielgruppen angepasst.

Beteiligungsprozess

  • Befragung und Erstgespräch in Einrichtungen: um mit Kindern/Jugendlichen direkt in Kontakt zu kommen und in gewohnter Umgebung Erfahrungen zu sammeln
  • digitale Umfrage zum anonymen Feedback: auf Basis des ersten Feedbacks und für den Jugendhilfeplan relevanter Themen
  • Vernetzungstreffen: am 20.04. fand ein Vernetzungstreffen im Rathaus statt. Dazu wurden junge Menschen mit Erfahrung im Bereich Hilfen zur Erziehung, Mitglieder des Unterausschusses Hilfen zur Erziehung, die Ombudsstelle “dein Megafon“ und das Careleaverzentrum Thüringen eingeladen. BÄMM! präsentierte die Ergebnisse der Umfrage und der Gespräche in den Einrichtungen. Im Anschluss wurden gemeinsam mit den jungen Menschen Handlungsempfehlungen formuliert.
  • Vorstellung im Unterausschuss Hilfen zu Erziehung am 11.05. Gemeinsam mit 3 Jugendlichen wurden die Ergebnisse aus dem Beteiligungsprozess vorgestellt. Die Mitglieder des Ausschusses hatten so außerdem die Möglichkeit Rückfragen zum Prozess zu stellen.
  • allen Mitgliedern des Unterausschusses wird eine Gesamtdokumentation inklusive aller Umfrageergebnisse zur Verfügung gestellt

Auswertung des Beteiligungsprozesses

  • Partizipationsleiter: Stufe 6, da bis auf interne Entscheidungen in der Jugendgruppe keine Entscheidungen im Unterausschuss gefällt werden können

  • junge Menschen bekamen die Möglichkeit den Prozess kennen zu lernen, sowie sich auch inhaltlich einzubringen, der direkte Austausch mit den Fachkräften stärkte das Gefühl, dass ihre Meinung zählt und berücksichtigt wird
  • für die Komplexität des Prozesses haben sich viele junge Menschen insgesamt beteiligt (inkl. Umfrage ca. 60 Personen)

Inhaltliche Ergebnisse

Beim Vernetzungstreffen am 20.04. haben die Jugendlichen Empfehlungen formuliert:

  • Regeln in Hilfeeinrichtungen sollten für Jugendliche ab 16 lockerer sein
  • Regeln in Einrichtungen sollten von allen Bewohnern mitbestimmt werden
  • der Prozess um Verwandte zu besuchen sollte vereinfacht werden
  • in allen Einrichtungen sollten Heimräte gebildet werden
  • Einrichtungen sollten die Jugendlichen über ihre Rechte aufklären
  • wenn das Zusammenleben in der Einrichtung eine Woche gut funktioniert, sollte es als Belohnung eine Überraschung dafür geben
  • man sollte Poster in seinem Zimmer aufhängen dürfen, wenn man die Löcher selbst wieder zumacht
  • wenn Jugendliche einen Wunsch für ihr Zimmer haben, wird der Gegenstand gleich gekauft
  • die Ombudsstelle “dein Megafon“ und das Careleaverzentrum Thüringen sollten enger mit den Trägern kooperieren und präsenter in den Einrichtungen sein (zum Bsp. an Gruppenversammlungen teilnehmen)
  • Kinder und Jugendliche sollten länger draußen bleiben dürfen, wenn sie erreichbar sind
  • die Mitgestaltung am Hilfeplangespräch sollte in den Qualitätsstandards festgeschrieben werden
  • Finanzen sollten Puffer haben (zum Bsp. mehr Kleidungsgeld bei Wachstumsschub)
  • Essensgeld sollte an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden

Fazit / Jugendpolitische Empfehlung

  • sämtliche jugendpolitischen Empfehlungen finden sich im Abschlussbericht
  • zusätzlich zu den bereits von den jungen Menschen erarbeiteten Empfehlungen sind lediglich Empfehlungen zu den Themenbereichen: UMA-Einrichtungen, Haustiere und Tagesgruppen ergänzt worden

Umsetzung der Ergebnisse

  • die eingereichten Empfehlungen werden in kommenden Sitzungen durch die Fachkräfte diskutiert. Ein Abgleich mit den Wünschen der jungen Menschen findet statt (evtl. unter spätere Ausführung durch BÄMM! Erfurt).
  • Der fertige Jugendhilfeplan wird hier hochgeladen, sobald er öffentlich zugänglich ist.

Weitere Informationen